Außergewöhnliche Übernachtung im Schlaffass

Hello Friends,

wer von euch hat bereits in einer speziellen Location, wie einem Fass, einem Baumhaus, etc. übernachtet? Ich wollte eine außergewöhnliche Übernachtungsherberge schon immer einmal ausprobieren, weshalb ich für meine Oma und mich eine Übernachtung in einem Schlaffass gebucht habe. Auf die Nacht und das Einchecken habe ich mich bereits seit Wochen sehr gefreut.

Solche außergewöhnlichen Fässer, welche zu “Hotelzimmern” umfunktioniert worden sind, habe ich das erste Mal auf dem Rüdesheimer Weihnachtsmarkt entdeckt. Oma hat mir ein Hotel gezeigt, welches neben herkömmlichen Hotelzimmern auch Fässer anbietet, in welchen man übernachten kann. Toll! Seitdem wollte ich unbedingt auch einmal diese Erfahrung sammeln und in einem Fass schlafen.

Einchecken in ein Fass auf einem Bauernhof

Das Schlaffass, in welchem wir übernachtet haben, befindet sich auf einem Bio-Pferdebauernhof. Als wir angekommen sind, kam uns der fröhliche Bauer im strömenden Regen entgegen und hat uns ein freundliches “Hallo Vanessa” zugerufen. Dann hat er uns direkt zum lang ersehnten Fass gebracht und uns anschließend alles gezeigt. Da waren wir also… Pitschnass in einem viel zu warmen Fass!

Omi hat sich bereits auf das Schlimmste eingestellt: Kein Strom, keine Heizung, nasse Wände, ewig weit entfernte Toiletten und Duschen, Bauernhof-Gestank, Schlamm, etc. Ich habe mich auch auf das Schlimmste vorbereitet: Schlamm und kein WLAN! Für das erste Problem habe ich vorgesorgt mit *Gummistiefeln. Für das zweite Problem gab es nur eine Lösung: mobile Daten. Obwohl der Bauer sich wirklich bemüht und extra einen Verstärker bereitgestellt hat, war das WLAN grottig schlecht, dass ich die Geduld verloren habe und doch mit meinen mobilen Daten gesurft bin.

Übernachten zu zweit in einem Fass? Geht das?

Was ich mir gar nicht vorstellen konnte, war, dass wir genügend Platz zu zweit in einem Fass haben werden. Es gab einen kleinen Vorraum, in welchem man auch stehen konnte und einen etwas größeren “Raum”, in welchem man geschlafen hat. Außerdem gibt es vor bzw. am Fass eine kleine Sitzgelegenheit. Vor unserem Fass wurde sogar eine Art Terrasse eingerichtet, welche sicherlich bei gutem Wetter herrlich ist. Insgesamt ging es eigentlich. Wenn immer nur einer den Vorraum nutzt, ist das platztechnisch gar kein Problem. Problematisch wird es beim Umziehen… Zwei gleichzeitig – nicht machbar. Deshalb schön abwechseln ?.

Totenstille! Ein Fass mitten im Nirgendwo

Womit ich überhaupt nicht gerechnet habe, war, dass es dort nachts totenstill wird. Eigentlich hätte ich mir das denken können: Bauernhof, der sich am Ende vom Ort befindet, rundherum Pferdeweiden, kein größerer Flughafen oder eine größere Stadt in der Nähe, die nächste “größere” Straße mindestens einen Kilometer entfernt… Irgendwie habe ich diese ganzen Details bei Buchung und Bezug ausgeblendet und nur das Fass im Kopf gehabt. Als es dann auf einmal dunkel wurde, wurde mir schlagartig bewusst: Wir sind komplett alleine. Von unseren Nachbarn im anderen Fass keine Spur, die Pferde sind alle im Stall gewesen und das Haus vom Bauern ist auch um die 100 bis 150 Meter entfernt.

In meinem ganzen Leben habe ich noch nie so einsam und allein irgendwo übernachtet. Was ein Glück, dass Omi dabei war, sonst hätte ich kein Auge zumachen können. Nachts um 2 Uhr sind übrigens unsere Nachbarn zurück gekommen. Das war vielleicht ein Schock! Der nächste Schreck war um 4:27 Uhr. Ein krähender Hahn, der nicht aufhören wollte, uns gnadenlos zu wecken. Toll! Am Anfang fand ich ihn noch süß… zwei Stunden später war vom anfänglichen “Der ist so süß” nicht mehr viel übrig.

Ab sechs Uhr morgens war meine kleine Babyblase so voll, dass ich doch das Fass verlassen musste. Zum Glück war es bereits hell! Wäre es noch dunkel gewesen… ich glaub ich hätte mir lieber in die Hose gemacht ? #NessiderAngsthase … Ich habe definitiv viel zu viele Krimiserien geguckt…

Unvergessliches Erlebnis!

In einem Fass zu schlafen ist eine außergewöhnliche Möglichkeit und ein unvergessliches Erlebnis, was ihr unbedingt auch einmal erleben solltet. Mir hat es wirklich Spaß gemacht und ich würde jedes Mal wieder dort einchecken. Das Fass war sehr liebevoll und detailreich eingerichtet und wir haben insgesamt für unsere Übernachtung 39 € bezahlt, was recht günstig ist. Die Weinfässer in Rüdesheim sind deutlich teurer.

Übrigens: Keine Sorge, wegrollen kann man in diesen Fässern nicht. Toiletten und Duschen befinden sich (logischerweise) nicht in den Fässern.

Noch ein paar Impressionen

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