Hallöchen,
mich hat es auf die Sonneninsel Rhodos verschlagen. Der Oktober ist hier in Deutschland doch sehr unbeständig und mit über 3.000 Sonnenstunden pro Jahr ist die griechische Insel Rhodos vom Wetter her doch sehr viel attraktiver. Lasst euch aber nicht täuschen und kontrolliert vor Buchung (falls ihr spontan bucht) den Wetterbericht. Von meinen 6 Tagen, welche ich auf der sogenannten “Sonneninsel” Rhodos verbringen durfte, hat es an 3 Tagen wie aus Kübeln geschüttet. Es war zwar wärmer als in Deutschland, jedoch ebenfalls nicht optimal, wie ich finde.
Da es mehr als die Hälfte der Einwohner bevorzugen in der Hauptstadt der Insel, Rhodos Stadt zu leben, würde ich sagen, dass wir uns diese Stadt als allererstes angucken. Man glaubt besonders in der Altstadt und zwischen den engen Gassen, dass die Zeit dort stehen geblieben ist. Wäre nicht überall Restaurantpersonal, welches dich in ihr Restaurant ziehen möchten, könnte man es auch richtig genießen. Dieser Aspekt hat mich jedoch ganz schön gestört. Dennoch verwundert es mich nicht, dass die UNESCO die mittelalterliche Altstadt in die Weltkulturerbe-Liste mit aufgenommen hat. Man fühlt sich definitiv ein paar Jahrhunderte zurückversetzt. Ich liebe solche alten Städte total und könnte in ihnen ewig verweilen.
Mittelalterliche Altstadt von Rhodos
Wie bereits erwähnt, wurde die Altstadt von Rhodos dem UNESCO-Weltkulturerbe im Jahre 1988 hinzugefügt. Kein Wunder, wenn man in der Altstadt herumschlenkert, denkt man, dass die Zeit stehen geblieben ist. Da Rhodos seit der Antike ein wichtiger Handelsstützpunkt gewesen ist, findet man überall Spuren von vergangenen Zeiten. Man kann neben Resten von antiken Tempeln ebenfalls Moscheen, Kirchen und Unterkünfte von Rittern entdecken. Die mittelalterliche Altstadt von Rhodos Stadt hat mich ein wenig an die Altstadt von Cáceres (Spanien) erinnert, in welcher die Zeit ebenfalls stehen geblieben ist. Solche Orte finde ich einfach herrlich!
Kleiner Tipp: Die Altstadt von Rhodos Stadt solltet ihr unbedingt am Morgen oder nach Sonnenuntergang besuchen, da auch schon morgens viel los ist, jedoch zur Mittagszeit man kaum einen Schritt vor den anderen setzen kann, ohne in jemanden hinein zu laufen. Geht auch mal in Neben- und Seitengassen, abseits des Touristen- Geschehens. Ebenfalls empfehle ich einen Spaziergang auf der Stadtmauer – mein persönliches Highlight! Die Stadtmauer ist jedoch nicht die ganze Zeit geöffnet. Erkundigt euch unbedingt, bevor ihr sie besuchen möchtet. Als ich dort gewesen bin, hatte sie lediglich drei Stunden geöffnet und dies ebenfalls nicht am Wochenende. Auch hatte ich das Glück gehabt, dass sie gratis zu besuchen gewesen ist. Jedoch habe ich schon öfter gelesen, dass sie normalerweise Eintritt kostet.
Erster Stopp: Stadtmauer und Großmeisterpalast des Johanniterordens
Den Eingang mit den zwei Türmen des Großmeisterpalast des Johanniterordens müsst ihr sehen! Er ist sogar noch Original, aus dem 14. Jahrhundert erhalten und thront auf dem höchsten Punkt der Altstadt. Damals diente er als Residenz des Großmeisters. Später, als die Osmanen 1522 die Insel eroberten, wurde er zum Gefängnis umfunktioniert. Leider wurde er im 19. Jahrhundert teilweise zerstört, jedoch von den späteren Eroberern, den Italienern, wieder zum Zweck des Feriensitzes des Diktators Benito Mussolini aufgebaut.
Am Eingang der zwei Türme kann man übrigens Tickets für einen Spaziergang entlang der vier Kilometer langen Befestigungsmauer erhalten. Da wir den Touristenmassen in den Gassen der Altstadt entfliehen wollten, haben wir uns für den Spaziergang entlang der Stadtmauer entschieden. Wir konnten sie kostenlos besichtigen, ein Besuch lohnt sich definitiv! Weshalb dieses Highlight gratis ist, habe ich nicht verstanden, aber auch nicht nachgefragt, sondern mich gefreut. Achtung, die Stadtmauer ist nicht immer geöffnet (von 12 – 15 Uhr, Samstag und Sonntag geschlossen). Sie ist derzeit eine Einbahnstraße, vielleicht wegen Corona.
Zweiter Stopp: Straße der Ritter und Unterkünfte der Ordensritter
In unmittelbarer Nähe des Palasts kann man die damaligen Unterkünfte der Ordensritter entdecken. Jedes Land hatte sein eigenes Gasthaus. Entdeckt werden kann beispielsweise das Gasthaus der Franzosen. Dort befindet sich heutzutage nämlich die französische Botschaft. Ich finde solche alten Gebäude immer super spannend und gucke sie mir sehr gerne an. Meistens bin ich überwältigt von der Geschichte, welche sich bereits in diesen vier Wänden abgespielt hat. So ist es auch im Haus der Franzosen gewesen. Kurz rein geguckt und ich habe mich nicht nur auf französischen Boden befunden, wegen dem Konsulat, sondern ebenfalls in einer anderen Zeit. Kaum zu glauben, dass dort einst Ritter ein und aus gegangen sind! Neben der wunderschönen Treppe sind drei Räume, in welchem eine Art Mini-Museum aufgebaut wurde, für die Öffentlichkeit kostenlos zu besichtigen.
Hippokrates Platz und Eulen-Brunnen
Das mittelalterliche Zentrum hat sich übrigens am Hippokrates Platz und Eulen-Brunnen gebildet. Da solltet ihr unbedingt vorbei laufen, da der Brunnen auch ein bekanntes Fotomotiv ist. Es ist fast unmöglich, ihn im Hellen ohne Touristenmassen zu fotografieren – natürlich komplett überlaufen, besonders zur Mittagszeit. Jedes Mal, wenn ich gedacht habe, dass “wenig” Menschen in der Nähe sind, kam die nächste Reisegruppe und hat sich jedes Mal direkt vor den Brunnen gestellt… Schwierig, dort ein anständiges Foto hin zu bekommen. Viel Glück!
Suleman-Moschee
Während der osmanischen Besetzung von Rhodos entstand dieses Gotteshaus. Generell kann man besonders in Rhodos Stadt immer mal wieder Moscheen entdecken. Ich finde sie sehen sehr interessant aus und sie haben mich an die Moschee, in welcher ebenfalls eine Kirche drin ist und in Córdoba (Spanien) steht, erinnert.
Rhodos Mandraki Hafen
Legenden besagen, dass ungefähr an der Hafeneinfahrt einst eines der sieben Weltwunder der Antike gestanden haben solle: Der Koloss von Rhodos! Hierbei handelte es sich um eine 30 Meter hohe Bronzestatue, welche dem Sonnengott Helios gewidmet, jedoch während eines Erdbebens etwa 226/227 v. Chr. ins Meer gestürzt sein solle – ungefähr 50 Jahre nach der Erbauung! Bis heute fehlt von ihm jede Spur.
Am Mandraki Hafen befinden sich unzählige Schiffe, welche Touren in jegliche Richtungen anbieten. Ebenfalls befindet sich der Eingang zur Altstadt in unmittelbarer Nähe. Mir hat es richtig Spaß gemacht dort entlang zu schlendern. Abends habe ich sogar ein Schiff mit etlichen Muscheln entdecken können, die zum Verkauf gestanden hatten. Da es an diesem Abend ziemlich windig gewesen ist, haben die Muscheln so herrlich geklimpert, das hat mir richtig gefallen.
Restaurants
Da überall Kellner vor den Lokalen stehen, um einen rein zu ziehen, habe ich mich entschlossen selbst einmal zu googeln und das “beste” Restaurant rausgesucht, in Welches ich selbst rein möchte. Ungern werde ich in irgendein Restaurant hinein gezogen, um dann viel zu viel für schlechtes Essen zu zahlen. Einmal habe ich mich sogar überreden lassen und habe direkt die Quittung bekommen. Na toll! War nicht lecker, super teuer und nicht erwähnenswert.
Nach meiner Google-Suche habe ich mich für das Restaurant Peskesi Greek Cuisine, welches ein wenig “außerhalb” von Rhodos Altstadt liegt, jedoch immer noch in der Insel-Hauptstadt befindet, entschieden. Dort sind die Kellner wirklich nett gewesen und der gegrillte Oktopus hat klasse geschmeckt. Falls ihr die Scampi mit den Nudeln bestellen solltet, solltet ihr wissen, dass diese noch nicht gepellt sind.
Ebenfalls habe ich mich für das Restaurant “Hermes Greek Grill House” in der Altstadt entschieden, welches super tierfreundlich ist – zumindest an dem Abend, als ich es besucht hatte. Es kamen immer mal wieder streunende Katzen vorbei, welche von den Touristen/Restaurantbesuchern gefüttert worden sind und ebenfalls von den Kellnern. Das Essen war spitze, die Portionen sind so riesig gewesen, dass man auf jeden Fall was den Katzen abgeben konnte, ohne selbst auf etwas zu verzichten. Die Portionen schafft man sowieso kaum! Da kann man auch mal was abgeben – zumindest ist das meine Meinung. Wie auch immer, top Preis-Leistung-Verhältnis, super Küche und sehr nette Kellner.
Ankunft
Die Hauptstadt der Insel befindet sich im Inselnorden. Vom Flughafen braucht ihr um die 15 Minuten mit einem Auto. Da unser Hotel nicht allzu weit entfernt gewesen ist und wir uns ein Auto gemietet hatten, konnten wir uns bequem zurücklehnen und haben lediglich nach Parkplätzen Ausschau halten müssen. Geparkt hatten wir für ca. 6 € für einen halben Tag. Wir hatten in der Nähe der Altstadt einen Parkplatz gefunden, welcher über eine Parkuhr bezahlt wurde. Was mich sehr verwundert hatte war, dass die Parkuhr eine Mittagspause eingelegt hatte. Von 14:30 – 17:00 Uhr haben wir kostenlos parken können. Wundert euch nicht, ihr müsst dem Parkautomat euer Kennzeichen mitteilen, um ein Ticket zu erhalten.
Wenn ihr mit dem Bus in die Hauptstadt anreisen möchtet, dürfte dies in der Regel kein Problem sein. Vor den größeren Hotels befinden sich meistens in unmittelbarer Nähe Bushaltestellen (Bus Stop). Gibt dem Busfahrer ein Zeichen, dass ihr einsteigen möchtet. Ihr solltet nicht unbedingt winken, sonst kann es passieren, dass euch der Busfahrer zurück winkt, sondern ein klares Zeichen, dass ihr mit möchtet. Falls der Bus an euch vorbei fährt, obwohl ihr ein Zeichen gegeben habt, bedeutet das, dass der Bus bereits voll ist, dann einfach auf den nächsten Bus warten. In Rhodos Stadt würde ich am Busbahnhof, welcher die letzte Haltestelle ist, aussteigen, da dieser sich in der Nähe von der Altstadt befindet.
Alles liebe und ganz viel Spaß in dieser tollen Stadt!
Bis demnächst auf meinem Blog, meinem YouTube-Channel oder auf meinen Social Media Accounts.
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Eure Nessi
Hendrik
10. August 2022 um 15:52Hallo Vanessa,
die Bilder von Rhodos sehen wirklich super schön aus. Ich liebe solche alten Gebäude und Stadtviertel ja auch total (wobei…wer tut das nicht?). Dass die Kellner einen regelrecht in die Restaurants reindrängen klingt super nervig. Da weiß man auch eigentlich schon direkt, dass das Essen gar nicht so gut sein kann, wenn das Restaurant es nötig hat, die Leute in den Laden zu nötigen. Ich schaue unterwegs auch immer auf Google Maps nach Restaurants und deren Bewertungen. Klar ist gutes Essen auch immer etwas Subjektives, aber wenn die Mehrzahl der Google-Bewertungen etwas Negatives schreibt, meide ich den Laden auch und suche mir etwas anderes.
Schon etwas skurril, dass man dem Busfahrer ein Zeichen geben muss, um mitzufahren 😀 In Deutschland hält der Bus ja einfach an der Haltestelle, wenn dort jemand steht und einsteigen möchte. Ich glaube ich hätte erstmal ewig an der Haltestelle gestanden und mich gewundert, warum alle Busse an mir vorbeifahren xD
Der Spaziergang auf der Stadtmauer klingt echt mega toll, vor allem wenn man so eine schöne Aussicht hat,, und das ganze dann auch noch kostenlos ist. Kostenlos ist immer gut 😀
Liebe Grüße,
Hendrik
Vanessa
12. August 2022 um 10:53Hallöchen Hendrik,
ja die Google Bewertungen sind meistens top, ich bewerte auch selbst immer sehr gerne und helfe anderen Reisenden damit 🙂
und der Spaziergang auf der Stadtmauer war wirklich krass, nur, dass es auf einmal angefangen hatte zu gewittern und wir ganz schnell Unterschlupf suchen mussten… das war ein wenig blöd, da wir die Aussicht irgendwann gar nicht mehr genießen konnten, sondern einfach nur noch zum Ausgang gerannt sind haha
Liebe Grüße
Nessi