Hello Friends,
ihr habt jetzt schon lesen können, wie meine Vorbereitung (beispielsweise die Suche nach einer Gastfamilie) und wie mein Flug und Ankunft in Chile gewesen sind. Nun erzähle ich euch von meiner ersten Woche in Südamerika – am anderen Ende der Welt.
Holpriger Start in Chile
Da stand ich nun am Flughafen von Osorno, Chile. Paula und ihre Mutter standen bereits dort und haben sehnsüchtig auf mich gewartet. Das war wirklich ein sehr schönes Gefühl. Ich schnappte mir also meinen Koffer vom sogenannten “Rollband” und lief wenige Meter in Richtung Ausgang. Paula und ihre Mutter begrüßten mich herzlich und zusammen luden wir meinen Koffer auf ihren Pick-up auf. Ich war total verdutzt, dass anscheinend jeder hier so ein Auto besitzt.

Was mich ebenfalls sehr verdutzt hat, waren die holprigen Straßen. Gefühlt jedes Schlagloch haben wir mitgenommen, das war auch anders kaum möglich. Bei jedem Schlagloch habe ich noch kontrolliert, ob mein Koffer nicht bereits herausgeflogen ist! Achja… dieses mulmige Gefühl… das hat mich richtig beunruhigt…
“Sommer” ohne Heizung…
Während all meine Freunde in Deutschland die Sonne genießen konnten, war ich im eisigen Chile, in welchem Winter war. Natürlich ist es im Winter kalt… Ich habe auch meinen dicksten Mantel und meine dickste Jacke dabei gehabt… Aber, dass es so kalt werden kann… das habe ich mir nicht vorstellen können. Der Wetterbericht hat gemeint, dass es in Osorno nur selten unter 0 Grad wird. Es stimmte, es war eigentlich nie unter 0 Grad. Hört sich doch gar nicht sooo kalt an, oder? Stimmt… Leider habe ich die komplett andere Hausstruktur total missachtet.
Dadurch, dass in Chile häufig Naturkatastrophen wie Erdbeben oder Hurrikans vorkommen, werden fast alle Häuser aus Holz gebaut. Deshalb dringt die eisige Kälte schnell ins Innere des Hauses hinein. Auch wusste ich überhaupt nicht, dass die chilenischen Häuser hauptsächlich mit Feuer beheizt werden. Einen Heizkörper, wie wir ihn aus Deutschland kennen, gibt es dort nicht. Zumindest nicht, wenn man kein Luxushaus der Oberschicht besitzt. In Santiago de Chile (Hauptstadt) sieht das auch wieder anders aus; in Osorno, wo ich 2 Monate gelebt habe, wurde ausschließlich mit Feuer geheizt. Egal wo… auch die Schule wurde so beheizt!

Riesengroße Grundstücke
Das Grundstück meiner Gastfamilie war für deutsche Verhältnisse riesig. Leider habe ich die riesengroße Wiese und den Bach, der unterhalb vom Haus lag, kaum besucht, da es einfach eisig kalt gewesen ist. Meistens habe ich mich entweder in meinem Zimmer, welches direkt vor einem Ofen gelegen hat, aufgehalten, oder im Wohnzimmer. Dort war ein weiterer Ofen, der sogar etwas größer als der bei den Schlafzimmern gewesen ist.


Mein erster Schultag an der Deutschen Schule in Osorno
Um 7:30 Uhr war Aufstehen angesagt. Aus diesem Grund hat mein Wecker um 7:33 Uhr geklingelt ?. In meiner Schulzeit habe ich leidenschaftlich gerne Spiele gespielt, weshalb ich erst einmal nach meinen Monstern aus dem Spiel “Tiny Monsters” geschaut und dann noch schnell meine Mieten aus dem Spiel “Monopoly Hotels” eingesammelt habe.
Schon hörte ich ein Kichern und die Frage, ob ich (schon) wach wäre, von Paula. “Klar doch…” Ich habe mich sofort aufgerafft und bin in Richtung Bad getappt. Eine Stunde später ging es auch schon in Richtung Schule. Die Scheiben waren gefroren… Wie war das mit “es wird normalerweise nicht unter 0 Grad?”… Es waren – 3 Grad! Ich hoffte also auf eine warme Schule…

Als wir endlich in der Nähe der Schule waren, steckten wir auf einmal im Stau. Bis ich verstanden hatte, dass alle Eltern ihre Kinder direkt vor der Schule abliefern, waren wir auch schon dran und raus ging es. Wir stiegen also aus dem Auto aus und gingen an dem “Wachposten” vorbei… Paula und alle anderen Schüler der Deutschen Schule in Osorno tragen Schuluniformen. Wir deutschen Austauschschüler durften in unseren “privaten” Klamotten erscheinen und mussten nicht extra die Schuluniform kaufen. Puh… Glück gehabt und mal wieder etwas gespart!
Die Wachdame begrüßte alle mit ihren Namen, auch mich!! Das kam unerwartet, denn ich habe sie das erste Mal gesehen. Paula stellte mir die Wachdame und den Wachmann vor und erklärte, dass die Frau jeden Morgen jeden einzelnen Schüler MIT NAMEN begrüßt und auf die richtige Uniform achtet. Da hab ich nochmal Glück gehabt, dass sie informiert gewesen ist und mich rein gelassen hat…
Im Schulgebäude angekommen, fragte ich, ob diese Kälte normal wäre. Paula erklärte mir, dass die erste Woche nach den Ferien immer super kalt sei… Die Schule wird nämlich genauso wie bei ihr zu Hause mit Feuer beheizt. Man kann also sagen: Die Schule glich einer Eishalle! Zum Glück schneite es nicht…



Community-Frage:
Habt ihr schon einmal einen Schüleraustausch, Auslandssemester, Auslandspraktikum, etc. gemacht? Habt ihr vielleicht einen längeren Auslandsaufenthalt vor? Oder hat vielleicht ein(e) Freund(in) einen Auslandsaufenthalt absolviert/absolviert im Moment? Erzählt doch gerne von euren Erfahrungen in den Kommentaren.
Bis demnächst auf meinem Blog, meinem YouTube-Channel oder auf meinen Social Media Accounts.
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Eure Nessi
Hast du die Blogposts von meinen Vorbereitungen oder meinem Flug und Ankunft in Chile bereits gelesen?
Hi Nessi,
Auch hier möchte ich mich nochmal für mein Fehlen auf deinem Blog entschuldigen.? Aber jetzt habe ich jeden Post nachträglich gelesen und Kommentiert.?
Puhhhh…ein Wunder das du dir nicht deinen Hintern abgefrohren hast! Das klingt nämlich wirklich so gar nicht nach dir. Du und Kälte? Ne, ne, ne, ne ,ne. Ich ging irgendwie die ganze Zeit davon aus, das du in einen warmen Teil von Chile fliegst. Naja, das waren wohl wirklich neue Erfahrungen. Das Haus von deiner Gastfamilie sieht übrigens unfassbar schön aus! ?
Wie es bei mir mit Auslandsjahr usw. aussieht habe ich ja schon in meinem Kommentar unter dem letzten Post erklärt, aber eine meiner besten Freundin fliegt in ein bisschen mehr als einem Monat in die USA für 10-12 Monate.? Keine Ahnung wie ich es so lange ohne sie überleben soll, aber dafür gibt es ja Skype und WhatsApp!
Liebe Grüße
Deine Anastasia
hahahha ich und Kälte?? neee neee nee das passt nicht zusammen ? das hast du gut zusammengefasst ??
Das Haus meiner Gastfamilie war auch richtig schön, hab es richtig genossen dort zu wohnen ? das war so ein richtiges Country-Feeling ?
Wahre Freundschaft übersteht alles ?? mach dir keine Sorgen liebes, die 10-12 Monate gehen schneller um, als du glaubst xD
Awww wie cute sie einfach auf dem Bild aussieht! *-* Hast dich einfach null verändert seitdem, krass :O
Aber ein Wunder, dass Frostbeule-Nessi diesen Trip überlebt hat^^ 😉 Freiwillig an einem so kalten Ort, noch dazu ohne Heizkörper, hätte ich dir gar nicht zugetraut xD Aber ne Schule ohne Heizkörper und nur mit Öfen beheizt ist schon krass. Aber immer noch besser als meine Schule. Bei uns haben weder Heizungen noch Klimaanlage je funktioniert. Und da auch die elektrischen Rollläden meist kaputt waren, war man im Sommer am Ar*** , wenn die Sonne direkt in den Raum geschien hat. Und im Winter saß man dann in seiner Jacke im Klassenraum. Deutsche Schulen eben, ein typisches Armutszeugnis für dieses Land. Bin ich froh, dass ich da endlich raus bin 😀
Übrigens sieht das Haus deiner Gastfamilien von außen echt schnieke aus, muss ich sagen. Ich könnte mir auch gut vorstellen, dort zu wohnen. Aber nur mit nem installierten Heizkörper xDD
Bin gespannt, was du sonst noch so zu berichten hast aus dem Auslandsaufenthalt 🙂
Und um deine Frage oben zu beantworten: Nein, hab ich nicht, aber meine beste Freundin macht gerade Au-Pair in Manhattan 🙂
Liebe Grüße,
Hendrik
hahahhahah jap!! Ich Frostbeule habe überlebt xD
krass oder? Ich sehe auf den Bildern fast so aus, wie als ob es erst gestern aufgenommen wurde xD
An was für einer Schule bist du bitte??? ?? Aber ja.. das deutsche Bildungssystem ist echt gewöhnungsbedürftig… als Paula bei mir in Deutschland war.. da ist einfach ein Teil der Decke kurz vor ihren Füßen gelandet ? richtig peinlich…
Mega, dass eine Freundin von dir grad in Manhattan ist ?
Du, unsere Schule hat es sogar mal ins Schleswig-Holstein-Magazin auf NDR geschafft als Negativbeispiel für marode Schulen in Deutschland. Kein Scherz! Das Gebäude ist so gammlig, dass nach Experteneinschätzungen ein Neubau nur 2 Millionen Euro (28Mio) mehr kosten würde als eine Sanierung (26Mio). Lach mich bitte nicht aus, aber wir sind eine offizielle Medienschule und zu unserer Hauptausstattung gehören Röhrenfernseher und VHS Kassetten. Und kennst du diese Kartenständer für Erkunde, wo man so eine riesige Karte zur Veranschauung aufhängen kann? Wir haben so eine von Deutschland, aber die ist so alt, da ist Deutschland noch in DDR und BRD aufgeteilt :DD Und ich betone, die Karte ist für Erdkunde, nicht für Geschichte!
Und tatsächlich kann ich Paula da verstehen, im ersten Jahr der Oberstufe hat es bei mir von der Decke getropft und vor meinem Tisch hat sich schon ne richtige Pfütze gebildet. Und es hat an dem Tag nicht geregnet!! Der Notausgang im ersten Stock verläuft über das Dach (bzw die Decke) des darunter liegenden Geschosses, nur darf diese Terasse gar nicht breten werden wegen Einsturzgefahr! Ich möchte nicht wissen, gegen wie viele bauliche, bildungs- und Sicherheitsvorschriften da verstoßen wird. Und ich könnte noch stundenlang so weitermachen, aber dann wird der Kommentar hier zu lang xD
Und jaa, das Bild könnte wirklich vor einigen Tagen erst aufgenommen worden sein, dabei ist es doch schon (fast) 10 Jahre alt, oder? :O
woaaahhhh!!!! das ist echt krass :O
Die riesigen Karten zur Veranschauung haben aber den Vogel komplett abgeschossen xD
Das Bild ist aus 2012 🙂 also nicht ganz 10 Jahre 😀