Ein kleines Schmuckstück, eine Reise in die Vergangenheit und Gegenwart – eine Reise in eine andere Welt!
5.000 Jahre wurde dort Bergbau betrieben, was eine Szenerie von rot-, gelb-, violett-, grün-, grau- und ockerfarbenen Landschaften hinterlassen hat. Selbst die NASA war bereits dort, wegen der unglaublichen Ähnlichkeiten zwischen diesem Ort und dem Planeten Mars. Du wirst mit einer Dampflokomotive aus dem 19. Jahrhundert fahren können, kannst 200 Meter durch eine Mine laufen und einen roten Fluss und See begutachten. Willst du dir dies wirklich entgehen lassen?
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1:1 Reproduktion einer römischen Mine im Bergbaumuseum
Unser erster Anlaufpunkt war das Museum, da ich bereits online die Tickets vorbestellt habe und diese im Museum in “richtige” Eintrittskarten umtauschen musste. Eigentlich wollten wir um 10:30 Uhr bereits dort sein, jedoch benötigt man für diesen Tagesausflug ein eigenes Auto und ich habe mich länger als eingeplant bei der Autovermietung aufgehalten. Angekommen sind wir um 11:20 Uhr und wurden direkt von einem sehr freundlichen Mitarbeiter angesprochen. Dieser hat uns darauf hingewiesen, dass unser Eintritt in die Mine “Peña de Hierro” um 12:00 Uhr, er der Guide für die Minenführung ist und dort in ca. 10 Minuten hinfährt. Ebenfalls hat er uns angeboten, dass wir ihm hinterherfahren können, denn vom Museum bis zu der Mine sind es insgesamt 10,6 km. Diese Einladung haben wir dankend angenommen und waren auch nicht die einzigen – insgesamt waren wir eine Kolonne von 6 Autos.
Nachdem wir die Minen, mit der Dampflokomotive gefahren sind und gegessen haben, ging es zurück zum Museum und im Anschluss zum Casa 21. Viele Besucher lassen das Museum aus, da es “zu viel Zeit und Eintrittsgeld kostet” und man lieber die Landschaft sehen möchte. Das geht leider auch mir oft so bei begrenzter Zeit, jedoch solltest du dieses Museum nicht auslassen. Unterschätze es nicht, denn dort wirst du unter anderem eine Reproduktion einer wirklich großen römischen Mine im realen Maßstab vorfinden!
Die Minenarbeiter haben jeden Tag unter dem Risiko gearbeitet, dass sie morgens nicht wussten, ob sie abends zurückkommen, denn die Mine hätte jeden Moment einstürzen können. Kannst du dir vorstellen, wie es für die Menschen war, in einer Mine tief unter der Erde bei sehr hohen Temperaturen und diesem hohen Risiko zu arbeiten? Nein? Ich konnte es mir bis dahin auch nicht vorstellen. Auch wenn im Museum “nur” eine Reproduktion vorzufinden ist, es fühlt sich sehr echt an!
200 Meter lange Mine “Peña de Hierro”
Es handelt sich um eine vergleichsweise kleine Mine, welche 200 Meter lang ist, einem Tunnel ähnelt und nicht mehr genutzt wird. Zuerst geht es in ein Mini-Museum, in welchem man auf eine kleine Entdeckungstour gehen kann und sich anschließend einen kurzen, sehr interessanten Vortrag (auf Spanisch) anhört. Anschließend geht man in die Mine.
Um 12:00 Uhr war es so weit, wir sind mit einem Guide, welcher uns bis zum Ende der Mine gebracht hat, los in die Mine und zum rotfarbenen See. Ehrlich gesagt war ich ein wenig enttäuscht von der Mine, da sie wie ein Tunnel ist und wir einfach nur hindurchgelaufen sind. Vorgestellt habe ich mir, dass wir uns auch ein wenig weiter unterhalb der Erde befinden würden. Wir haben uns zwar unterhalb der Erde befunden, denn über der Mine/Tunnel war ein Berg, jedoch befindet man sich auch automatisch “unter der Erde”, wenn man mit dem Zug durch einen Tunnel fährt. Sogar eine Familie mit einem Kinderwagen ist ganz ohne Probleme durch die Mine gelaufen. Allgemein hat es sich rentiert, allein wegen des rotfarbenen Sees am Ende und der interessanten Erklärungen des Guides, die Mine zu betreten.
Diesel-Dampflokomotive
Durch die Gründung der “Riotinto Company Limited” am 14. Februar 1873 wurden die Bergbauressourcen der Region massiv ausgebeutet und eine Eisenbahnstrecke installiert. Das Hauptziel war, eine Verbindung der Mine mit dem Hafen von Huelva sicherzustellen. Wie du bereits aus meinem vorherigen Post weißt, befindet sich in Huelva der Hafen, von dem aus Christoph Kolumbus nach Indien fahren wollte, dann aber Amerika entdeckt hat. Klicke hier, falls du den Post verpasst haben solltest. Wie du dir vorstellen kannst, ist diese direkte Eisenbahnverbindung zum Hafen von Huelva für die Riotinto Company Limited sehr wichtig gewesen.
Du wirst ca. 12 km lang mit einer Dampflokomotive durch die fabelhafte Marslandschaft gefahren. Der Zug wird von einer Original-Dampflokomotive aus dem 19. Jahrhundert gezogen. In den Sommermonaten fährt die Dampflok zweimal täglich. Wir haben uns für die um 13:30 entschieden, direkt nach der Besichtigung der Mine “Peña de Hierro”. Auch, weil es in Andalusien in den Sommermonaten um diese Uhrzeit ziemlich heiß wird und man eine Pause benötigt. Entspannt im Zug zu sitzen und sich die Gegend anzuschauen ist deshalb perfekt. Aber Achtung: der Zug fährt sehr langsam und wackelt herrlich (wie in einer Kinderwiege), was einen sehr ermüden lässt. Am Besten vorher einen Kaffee trinken 😉
Durch die massive Ausbeutung über Jahrhunderte hinweg und die vielen chemischen Prozesse bei der Gewinnung von Metallen wurden die Flora und Fauna beeinträchtigt und jegliche landwirtschaftliche und Viehzuchtaktivitäten in der Gegend verhindert. Die Lokomotive hält an der Station “Pata del Caballo” an, dort befindet sich ein wiedergewonnener Lebensraum mit vielen Kiefern-, Korkeichen-, Eukalyptus- und Eichenwäldern, welche ein Zufluchtsort für Tierarten wie Rehe, Kaninchen und Wildschweine ist. Sieh dir dieses Wunder der Natur unbedingt an.
Das einzigartige Ökosystem sowie Kupfer- und Eisenablagerungen verleihen dem Wasser eine weinartige Farbe. Wissenschaftler der NASA haben dieses Ökosystem aufgrund seiner Ähnlichkeiten mit dem Planeten Mars untersucht.
Ticketpreise
Natürlich kommt es darauf an, was für ein Ticket du haben möchtest, jedoch empfehle ich dir, wenn du schon dort bist, auch alles mitzumachen. Dazu musst du 19 € zahlen, es gibt keine Ermäßigungen für Studenten, nur für Senioren, diese zahlen nur 15 €. Da ich mit meiner lieben Omi und ihrer Freundin dort war, haben wir insgesamt 49 € bezahlt. In unserem Paket war inklusive: das Museum, Peña de Hierro (die Minen), Casa 21 und die Zugfahrt mit der Dampflokomotive aus dem 19. Jahrhundert. Die Zugfahrt allein kostet schon 11 €, weshalb sich das Paket wirklich rentiert.
Anfahrt
Ein wirklich großer Nachteil, wenn du dorthin möchtest, ist, dass du ein Auto benötigst. Es gibt leider keine Bus- oder Zugverbindungen dorthin – zumindest von Sevilla. Ebenfalls brauchst du ein Auto, da kein Shuttle-Service existiert und jeder Gast mit seinem Auto der Auto-Kolonne hinterherfahren muss. Mit dem Auto ist die Fahrt ziemlich einfach und die Landschaft, welche du auf der Hin- und Rückfahrt bewundern kannst, herrlich. Was mich jedoch ziemlich gestört hat, war, dass wirklich jeder mit seinem eigenen Auto gefahren ist. Wir waren eine Kolonne von mindestens 20 Autos, welche von der Mine zur Dampflokomotive gefahren ist. Anschließend ging es entweder zum Museum zurück oder zum Casa 21. Ich hoffe sehr, dass es demnächst einen Shuttlebus gibt, denn rein theoretisch fährt jeder die gleiche Strecke. Hier die Adresse: Minas de Riotinto, Huelva, Spanien
Deine Reise zum Mars!
Wolltest du schon immer mit dem Zug auf den Mars und in eine Mine gehen, in welcher bereits die Römer waren? Dann ist dort genau der perfekte Ort für dich, denn die Stadt Rio Tinto hat für jeden etwas zu bieten und ist nicht nur unterhaltsam, sondern auch sehr lehrreich. Die beste Reihenfolge ist: Museum (Eintrittskarte kaufen oder abholen), Mine Peña de Hierro, Dampflokomotive, Bergbaumuseum, Casa 21.
empfohlene Reisezeit: 1 Tag
Bis demnächst auf meinem Blog, meinem YouTube-Channel oder auf meinen Social Media Accounts.
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Eure Nessi
PS: Ich freue mich über euer Feedback in den Kommentaren. Wenn euch der Artikel gefällt, freue ich mich über ein share. Vielen Dank!
Matthias Berger
29. Juli 2018 um 11:30Ohaaa wie heftig das aussieht ey *-* Mega schön, das über den Blogpost und die schönen Fotos auch miterleben zu können, auch wenn ich am Tag vorher abreisen musste 😀
Vanessa
29. Juli 2018 um 11:46? freut mich, dass es dir gefallen hat & wirklich sehr schade, dass du nicht dabei warst…
Tintenkind
29. Juli 2018 um 11:30Das hört sich ja richtig richtig interessant an! Und das rote Wasser sieht ja Mal geil aus!
Eigentlich haben wir vor nächstes Jahr nach Norwegen zu fahren, aber immer öfter (wenn ich deine Posts und Blogbeiträge lesen) denke ich mir, Spanien wäre auch geil!
Vanessa
29. Juli 2018 um 11:48Hey Tintenkind,
danke für das liebe Kompliment, es ist immer wieder schön solche lieben Worte zu lesen!
Norwegen klingt auch sehr schön, jedes Land hat seine Reize, du musst sie nur finden 🙂
Liebe Grüße
Nessi
Karas mini universe
29. Juli 2018 um 12:41Ich kommentier auch mal wieder ? Ich weiß, ich hab ziemlich lange nichts mehr kommentiert (sowohl hier als auch auf YouTube) und dafür möchte ich mich auch entschuldigen ?
Zum Blogpost;
Das sieht alles so schön aus ? Wie man eventuell an meine Usernamen hört liebe ich ja das Universum was das alles noch interessanter für mich macht.
Bei dem einen Bild (wo man die zwei Alten Züge nebeneinander sieht) musste ich bei der linken sofort an den Hogwarts Express denken; und ich bin ein Riesen Harry Potter Fan…
Liebe Grüße aus Barcelona,
Kara
Vanessa
29. Juli 2018 um 15:24Hey Kara,
freut mich, dass du wieder dabei bist, besonders bei solch einem Post. 🙂
Das Universum interessiert mich auch sehr, in Chile gibt es eine Mondlandschaft, die wird dich bestimmt auch interessieren 🙂
Viel Spaß in Barcelona, da bin ich in 1 1/2 Wochen auch…
Liebe Grüße
Nessi
Anastasia
29. Juli 2018 um 14:29Oha, wie krass ist das denn bitte?! Als ob man wirklich auf dem Mars wäre! Ich dachte ich traue meinen Augen nicht, als ich die Bilder gesehen habe. ? Besonders dieses eine Bild von Wasser, was hinten Violett ist und dann rot wird. Das sieht einfach übernatürlich aus. Passenderweise ist rot sogar meine Lieblingsfarbe ?
So eine Zugfahrt durch diese Landschaft hört sich wirklich toll an und wenn ich Mal die Chance dazu habe, werde ich auf jeden Fall dort hin gehen.
Danke für diesen Blogpost, denn ohne dich hätte ich niemals von diesem Ort erfahren (Das gilt natürlich auch für viele andere Blogposts).
Liebe Grüße aus Athen
Anastasia
Vanessa
29. Juli 2018 um 15:33Hallo Anastasia,
danke dir! Es freut mich, dass auch wenn du in Athen bist und Urlaub machst, meinen Blogpost durchliesst. Hoffentlich hast du eine schöne Zeit in Athen und es ist nicht allzu warm… Berichte mir doch gerne, ob es dir gefallen hat, etc. 🙂
Als ich die Bilder das erste Mal gesehen habe, ging es mir ähnlich wie du, weshalb ich unbedingt dort hin musste.
Liebe Grüße aus Sevilla
Nessi
Marcus
30. Juli 2018 um 8:51WOW Wie immer sehr schön geschrieben.
Langsam solltes du dir überlegen ob du nicht Schrifstellerin für Reiseberichte werden solltest.
Ich könnte mir gut vorstellen, daß du deine Reiseberichte auch in spannende Stories verpacken kannst , oder ?? 🙂
Thumps Up und schreib weiter so tolle Berichte.
Liebe Grüße #TEAMNESSI, #TEAMMATTI
Vanessa
30. Juli 2018 um 22:52Hallo Marcus,
vielen lieben dank, das ist wirklich ein sehr nettes Kompliment.
Liebe Grüße
Nessi
Hendrik
31. Juli 2018 um 22:00Wieder mal sehr informativ geschrieben, thumbs up!
Der rote Fluss sieht irgendwie aus, als würde da flüssiges Magma entlang fließen xD
Die Eisenbahnen finde ich auch mega schön, besonders solche originalgetreuen aus dem 19.Jh. Mit so einer bin ich letztes Jahr auch im Harz auf den Brocken hinauf gefahren. War zwar ziemlich teuer (20€ p.P. und pro Fahrt!!), aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Auch die Landschaft hat irgendwie etwas Magisches. Ich würde sie nicht als “schön” bezeichnen, trotzdem hat sie etwas Anziehendes, Interessantes, und ich möchte sie unbedingt einmal “live” sehen.
Dann wünsche ich dir noch eine schöne weitere Woche (tut mir Leid, bei den Temperaturen bin ich für einen ausführlicheren nicht in der Lage; das Denken fällt mir schon schwer.. :DD) und liebe Grüße aus dem viel zu heißen Norddeutschland,
Hendrik
Vanessa
3. August 2018 um 13:05Hallo Hendrik,
genieß das tolle Wetter noch so lange, wie es da ist 🙂
Du hast das Meer doch direkt vor der Haustür, also eine ausreichende Abkühlung 🙂 Ist das Wasser dort noch sehr kalt oder langsam etwas aufgewärmt?
Liebe Grüße
Nessi aus dem noch wärmeren Sevilla 🙂
Hendrik
3. August 2018 um 20:50Es ist unglaublich, aber das Wasser ist so warm wie noch nie! Noch vor 3 Wochen war ich tagsüber am Strand und hab es nicht länger als 20Min im Wasser ausgehalten, da das Wasser einfach zu kühl war und der Wind sein übriges getan hat.
Jedoch war ich gestern Abend mit meiner Mama am Strand und wir waren um halb 9 abends (!) im Meer und das Wasser war angenehm warm! Nur der Wind war so kühl, weshalb es unter Wasser deutlich angenehmer war als über Wasser. Die Ostsee soll momentan eine Wassertemperatur von 27 Grad etwa haben – so warm wurde es letztes Jahr nichtmal draußen an der Luft 😀
Liebe Grüße und viel Erfolg in Barcelona demnächst 🙂
Hendrik